Philipp Sewing:
GSP:
(101) Viele der strukturellen Anreize zum Produzieren, Handeln und Konsumieren stellen
uns vor ökologische Probleme dramatischen Ausmaßes und befeuern sozial-ökonomische Verteilungskrisen, die behoben werden müssen. Um die Lebensbedingungen
der Menschheit global zu verbessern, wird auch in der sozial-ökologischen Transformation Wachstum in bestimmten Bereichen wichtig sein, andere Bereiche werden
schrumpfen. Wirtschaftswachstum ist nicht per se das Problem, die mit Wachstumszwängen einhergehende Übernutzung natürlicher Ressourcen und Ausbeutung
menschlicher Arbeitskraft schon. Aus Vorsorge sind unsere Systeme deshalb auf
wissenschaftlicher Basis darauf auszurichten, auch beim Wirtschaften innerhalb
der planetaren Grenzen stabil zu bleiben – gerade im Hinblick auf wiederkehrende
Wirtschafts- und Finanzkrisen.
(102) Wohlstand definiert sich nicht allein durch materiellen Reichtum, sondern meint
Lebensqualität. Es geht auch um Sicherheit, Freiheit, Zeitsouveränität, gesunde Lebensgrundlagen, Gleichberechtigung, kulturelle und politische Teilhabe und ein
friedliches Zusammenleben. Dafür sind ein neuer Wohlstandsbegriff und ein anderes Wirtschaften nötig. Mit einem umfassenden Wohlstandsindikator können ökologische, soziale und qualitative Merkmale erfasst werden. Wasser, Luft, Boden und
Artenvielfalt sind globale Gemeingüter, die abseits einer reinen Verwertungslogik
allen Menschen zugutekommen müssen.
Philipp Sewing: